Ihr befindet euch in einer Phase, in der die Nabelschnur das lebenswichtige Band zwischen euch, als werdende Eltern, und eurem ungeborenen Kind darstellt. Nach der Geburt wird sie nicht mehr benötigt und wird daher entfernt. Zurück bleibt nach einem kurzen Heilungsprozess eine Narbe, der Bauchnabel eures Babys. Besonders während der Wundheilung, aber auch danach, ist die sorgsame Nabelpflege eures Neugeborenen wichtig.
Inhaltsverzeichnis
- Die Nabelschnur vor der Geburt
- Die Nabelschnur nach der Geburt
- Pflege des Nabels vor dem Abfallen
- Anzeichen für Komplikationen
- Gründe, einen Arzt aufzusuchen
- Pflege nach dem Abfallen des Nabels
- Mittel zur Nabelpflege und zur Unterstützung der Heilung
- FAQ – Wir beantworten eure Fragen
Die Nabelschnur verbindet euer ungeborenes Kind während der gesamten Schwangerschaft mit der Plazenta. Das etwa 15 Millimeter dicke und 50 bis 60 Zentimeter lange, spiralförmig gewundene Gebilde ist für die Versorgung des Kindes im Mutterleib verantwortlich. Sauerstoff, Nährstoffe und Hormone werden durch die Nabelschnur zum Baby transportiert. Sie führt eurem Baby die lebenswichtigen Stoffe zu und transportiert gleichzeitig die Abfallprodukte ab. Nach der Geburt erhält euer Baby den notwendigen Sauerstoff über die eigene Atmung und nimmt eigenständig Nahrung zu sich. Nun wird die Nabelschnur nicht mehr benötigt und kann abgetrennt werden.
Im Anschluss an die Geburt wird die Nabelschnur eures Neugeborenen durchtrennt. Üblicherweise klemmt die Hebamme die Nabelschnur mit einer Klammer ab und schneidet sie dann durch. Diese buchstäbliche Abnabelung von der Mutter ist ein bedeutender und emotionaler Moment für euch beide.
Nach dem Abschneiden bleibt ein kleiner Stumpf zurück, der später schrumpft und aushärtet. Im Laufe der nächsten Tage trocknet dieser Rest kontinuierlich aus. Dabei verfärbt er sich erst gelb, dann bräunlich bis schwarz. Mit der vollständigen Heilung fällt er normalerweise einfach von allein ab. Der Heilungsprozess dauert in der Regel fünf bis zehn Tage. Die abgeheilte Haut bildet den Bauchnabel des Babys mit einem Aussehen, das im Wesentlichen von genetischen Voraussetzungen abhängt. Wie die Nabelschnur nach der Geburt durchtrennt wird, wirkt sich ebenso wenig auf das äußere Erscheinungsbild des Nabels des Kindes aus wie die anschließende Pflege des Nabels.
Der Prozess des Abheilens ist ein völlig natürlicher und im Grunde harmloser Vorgang. Dennoch ist der Nabelschnurrest eine kleine Wunde und dadurch eine potenzielle Eintrittspforte für Keime. Aus diesem Grund sollte er aufmerksam beobachtet und gepflegt werden.
Die Nabelpflege eures Neugeborenen ist wesentlich einfacher, als es auf den ersten Blick scheint. Normalerweise kümmert sich nach der Geburt die Hebamme auch um die Versorgung des Bauchnabels eures Babys. Sie säubert den Bereich rund um den Nabel mit abgekochtem Wasser und einem sauberen Wattestäbchen. Doch die Nabelpflege eures Babys ist ohne Hebamme auch kein Problem.
Hauptsächlich ist es wichtig, den Nabelbereich sauber und trocken zu halten. Wascht euch immer gründlich die Hände, bevor ihr mit der Reinigung beginnt, um Entzündungen zu vermeiden. Zum Reinigen genügt einfaches Wasser. Feuchte ein steriles Wattestäbchen an und entferne vorsichtig trockenes Wundsekret, das sich um den Nabel angesammelt hat. Cremes und andere Pflegeprodukte sind für den abheilenden Nabel ungeeignet, da sie ihn feucht halten und somit den Heilungsprozess verzögern würden. Damit der Stumpf gut trocknen kann, lasst die Vorderseite der Windel eures Babys heruntergeklappt, um ihn nicht zu abzudecken.
Beim Thema Baden des Säuglings scheiden sich ein wenig die Geister. Während die einen Experten es für völlig unbedenklich halten, empfehlen andere, bis zum Abfallen des Stumpfes von Bädern abzusehen.
Sicherheitshalber könnt ihr euer Baby entweder baden ohne dabei den Nabel einzutauchen oder ihr wascht es zunächst nur mit einem Schwamm. Schwammbäder machen es einfacher, den Nabelstumpf trocken zu halten. In jedem Fall muss der Bereich um den Nabel anschließend gut abgetrocknet werden. Benutzt aber niemals das gleiche Tuch für den Nabel und den Rest des Körpers oder das Gesicht. Die Bakterien der Nabelwunde dürfen auf keinen Fall an die Schleimhäute eures Kindes kommen.
Es ist auch wichtig, den Nabel regelmäßig zu kontrollieren. Vielleicht bemerkt ihr eine kleine raue Stelle oder ein wenig blutige Flüssigkeit, die austritt. Keine Sorge – auch das ist normal. Wenn ihr jedoch stärkere Blutungen bemerkt, solltet ihr eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
Versucht niemals dem natürlichen Prozess vorzugreifen, in dem ihr den Stumpf abzieht. Lasst ihn auf jeden Fall von selbst abfallen.
Komplikationen sind eher selten. In der Regel gibt es kaum Anlass zur Beunruhigung.
Während des Heilungsprozesses ist es beispielsweise typisch, dass in der Nähe des Stumpfes gelegentlich Blut zu sehen ist. Ähnlich wie bei einem Schorf kann der Nabelschnurstumpf ein wenig bluten, wenn er abfällt.
Dennoch solltet ihr mögliche Anzeichen für Probleme ernst nehmen.
- Die Nabelschnur fällt nicht ab. Wenn sich der Stumpf nach drei Wochen noch nicht gelöst hat, könnte dies ein Anzeichen für ein zugrunde liegendes Problem sein, zum Beispiel eine Infektion oder eine Störung des Immunsystems.
- Der Baby Bauchnabel steht raus. Wenn der Bauchnabel regelrecht raus steht oder eine kleine Beule in Nabelnähe zu sehen ist, könnte ein Nabelbruch die Ursache sein.
- Tritt aus dem Baby Bauchnabel gelbe Flüssigkeit, ist das mit großer Wahrscheinlichkeit ein Anzeichen für eine Infektion. Wenn die Haut rot und geschwollen ist, sich eine rosafarbene, feuchte Beule bildet oder euer Baby bei Berührung des Nabels weint, sind das deutliche Indikatoren.
Bei den oben genannten Anzeichen, sucht ihr am besten immer Rat bei eurer Ärztin/ eurem Arzt oder eurer Hebamme.
In den folgenden Fällen solltet ihr unbedingt euren Kinderarzt aufsuchen.
Falls die Nabelschnur nicht von selbst abfällt, kann ein ernstes Problem die Ursache sein. In jedem Fall kann die Ärztin oder der Arzt die Ursache beheben und die Nabelschnur fachgerecht entfernen. Deuten verschiedene Anzeichen wie Rötungen, Eiter und Schwellungen auf eine Infektion der Nabelschnur hin, muss dies umgehend abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden.
Bei einem Nabelbruch handelt sich dabei um ein kleines Loch in der Bauchdecke, durch das Gewebe hervortreten kann, wenn das Kind beispielsweise weint. Ein Nabelbruch verursacht eurem Baby in der Regel keine Schmerzen und ist in den meisten Fällen auch nicht gefährlich. Normalerweise heilt er von allein. Dennoch solltet ihr bei Anzeichen für einen Nabelbruch sicherheitshalber ärztlichen Rat einholen.
Manchmal bilden sich auch kleine, bläulich-rote Geschwülste im Bereich des Bauchnabels. Diese Nabelgranulome kann euer Kinderarzt unkompliziert entfernen.
Wenn ihr Fragen habt oder unsicher seid, wendet euch im Zweifelsfall immer vertrauensvoll an eure Hebamme oder euren Kinderarzt.
Pflege nach dem Abfallen
Es ist kein Grund zur Besorgnis, wenn der Nabel etwas blutet, nachdem der Nabelschnurrest abgefallen ist. Das ist vollkommen normal. Falls sich um den Bauchnabel herum noch ein wenig Wundsekret bildet, könnt ihr es mit einem Wattestäbchen vorsichtig entfernen.
Auf jeden Fall solltet ihr nach dem Abfallen des Nabelstumpfes die Nabelpflege des Babys fortsetzen, denn der Nabel bleibt noch eine Weile eine empfindliche Stelle. Im Bauchnabel können sich Erreger ansiedeln, deswegen sollte er immer gründlich gereinigt und nach wie vor trocken gehalten werden. Zu viel Feuchtigkeit kann zu einer Entzündung im Bereich des Nabels führen. Vergesst auch beim Baden eures Babys den Bauchnabel nicht und trocknet ihn anschließend gut ab.
Mit sorgsamer Pflege, dem Einhalten hygienischer Grundregeln und ein wenig Geduld wird die Abheilung des Nabels eures Kindes schon bald vollständig abgeschlossen sein.
Für einen normal abheilenden Nabel ist abgekochtes Wasser meist die beste Lösung. Anstelle des Wassers könnt ihr auch eine sterile Kochsalzlösung verwenden.
Bei einem nässenden Nabel wirkt eine desinfizierende Tinktur aus Salbei heilend. Zur Reinigung und Pflege des Babynabels eignet sich auch gut Calendula-Essenz. Das ist eine homöopathische entzündungshemmende Tinktur, die aus Ringelblumen gewonnen wird. Diese Naturpflanze hat eine reinigende und pflegende Wirkung. Außerdem beugt Calendula Entzündungen vor. Die Essenz bekommt ihr in der Apotheke. Gebt einfach ein paar Tropfen der Calendula-Essenz auf ein Wattestäbchen und tragt es rings um den Bauchnabel eures Babys auf.
Angeboten werden ferner Streupulver, die wertvolle Inhaltsstoffe wie Arnika, Echinacea und Calendula enthalten. Sie wirken heilungsfördernd und entzündungshemmend, allerdings nicht desinfizierend. Das Pulver unterstützt ein rascheres Abfallen des Nabelstumpfes, fördert den hauteigenen Regenerationsprozess und stärkt die Schutzbarriere der Haut. Streut einfach ein wenig Pulver auf den Nabel und entfernt überschüssige Pulverreste mit einer sterilen Kochsalzlösung.