Käseschmiere beim Baby: Was Eltern darüber wissen sollten

Käseschmiere beim Baby: Was Eltern darüber wissen sollten
Inhaltsverzeichnis:
  1. Was ist Käseschmiere überhaupt?
  2. Warum haben Babys diese Schmiere?
  3. Warum sollte man sie nicht sofort entfernen? 
  4. Warum haben manche Babys besonders viel Schmiere?
  5. Käseschmiere Geruch – was ist normal?
  6. Wie lange bleibt sie auf der Haut?
  7. FAQ – Wir beantworten deine Fragen
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Die Geburt eines Babys ist ein Wunder – und sie wirft bei werdenden Eltern oft viele Fragen auf. Eine davon ist häufig: Was ist das für eine weißliche, cremige Substanz auf der Haut meines Neugeborenen? Diese sogenannte Käseschmiere (medizinisch: Vernix caseosa) sorgt häufig für Verwunderung – und manchmal auch für Unsicherheit. Dabei hat sie eine wichtige Funktion für das Baby. Die Natur hat oft mehr auf Lager, als man auf den ersten Blick vermutet. Seid neugierig, liebe Mamas und Papas, und vertraut ruhig ein wenig auf die Natur. In diesem Artikel erfahrt ihr, warum sie etwas ganz Besonderes ist und warum es sich lohnt, ihr etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Was ist Käseschmiere überhaupt?


Etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche beginnt sich auf der Haut des ungeborenen Babys ein schützender Film zu bilden. Dieser entsteht, um die zarte Haut vor dem ständigen Kontakt mit dem Fruchtwasser zu bewahren. Ohne diesen natürlichen Schutz würde die Haut aufweichen oder sogar geschädigt werden, ähnlich wie bei einem langen Bad. Die Schmiere ist also ein wichtiger Begleiter auf dem Weg zur Geburt. Hauptsächlich besteht sie aus Talgdrüsensekret, abgestoßenen Hautzellen, Wasser, Lipiden (Fetten) und Proteinen. Sie pflegt und schützt die Haut so wirksam, dass keine Creme der Welt – egal wie teuer – mithalten kann. Die Zusammensetzung der Schmiere macht sie nicht nur feuchtigkeitsspendend, sondern auch antibakteriell. Forschende vermuten sogar, dass sie eine Rolle beim Aufbau des frühen Mikrobioms auf der Babyhaut spielen könnte.

Glossar: Wichtige Begriffe rund um die natürliche Schutzschicht


- Vernix caseosa: Der medizinische Fachbegriff, wörtlich übersetzt „käsige Substanz“.


- Fruchtwasser: Die Flüssigkeit, in der sich das Baby während der Schwangerschaft befindet


- Neonatale Haut: Die Haut eines Neugeborenen, die noch besonders empfindlich und schutzbedürftig ist.


- Lanugohaare: Die feinen Körperhärchen, die manche Babys bei der Geburt noch haben. Oft haften auch hier Reste der Käseschmiere.

Warum haben Babys diese Schmiere?


Die Natur hat sich damit etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Die Schmiere erfüllt bereits mehrere wichtige Aufgaben im Mutterleib und schützt das ungeborene Kind im Fruchtwasser. Die Haut des Babys ist im Mutterleib dauerhaft vom Fruchtwasser umgeben. Ohne Schutz würde sie aufquellen und geschädigt werden. Die Schmiere bildet eine wasserabweisende Barriere. Gleichzeitig sorgt der Schutzfilm für eine gepflegte Haut, denn er sorgt schon vor der Geburt dafür, dass die Haut geschmeidig bleibt. Nach der Geburt bewahrt sie das Baby vor dem Auskühlen und unterstützt die Wärmeregulation. Zu diesem Zeitpunkt schützt sie bereits antibakteriell. Studien zeigen, dass die natürliche Schutzschicht antimikrobielle Eigenschaften besitzt. Sie hilft also mit, das Baby vor Infektionen zu schützen.

Warum sollte man sie nicht sofort entfernen?

Einige Eltern verspüren direkt nach der Geburt den Impuls, das Baby sauber machen zu wollen. Doch diesem Impuls sollte man nicht folgen. Aus diesen drei Gründen sollte die Schmiere am Baby nicht sofort entfernt werden:

1. Natürlicher Schutzfilm: Die Schutzschicht wirkt wie eine natürliche Creme. Sie schützt die empfindliche Haut des Neugeborenen in den ersten Lebenstagen.

2. Bessere Hautanpassung: Sie hilft der Babyhaut, sich an die trockene Luft außerhalb des Mutterleibs zu gewöhnen.

3. Kein Juckreiz, kein Trockenheitsgefühl: Babys, deren natürliche Schmiere nicht sofort entfernt wird, zeigen oft weniger Hautirritationen.

Hebammentipp: Sanft einziehen lassen, statt abwaschen!
Viele Hebammen empfehlen, den Schutzfilm nach der Geburt möglichst auf der Haut zu belassen. Besonders bei trockener oder empfindlicher Haut kann sie wie eine natürliche Pflegecreme wirken.

Warum haben manche Babys besonders viel Schmiere?

Der Anteil an Käseschmiere bei Neugeborenen kann von Baby zu Baby stark variieren. Einige werden fast komplett bedeckt geboren, andere nur mit kleinen Resten. Das hängt vor allem vom Geburtstermin ab. Frühgeborene haben in der Regel deutlich mehr dieser natürlichen Schutzschicht. Babys, die um den Geburtstermin herum geboren werden – sogenannte Reifgeborene – haben mittlere Mengen an Schmiere. Übertragene Babys haben oft kaum noch welche, da diese gegen Ende der Schwangerschaft langsam abgebaut wird.

Käseschmiere Geruch – was ist normal?

Der Geruch ist leicht süßlich, manchmal aber auch etwas eigentümlich, was vollkommen normal ist. Die Schutzschicht besteht aus natürlichen Hautfetten, abgestoßenen Hautzellen und Bestandteilen des Fruchtwassers. All das kann zu einem individuellen Geruch führen.

Wichtig ist: Solange keine Rötungen, Entzündungen oder ein deutlich unangenehmer Geruch auftritt, besteht kein Grund zur Sorge. Sie ist ein natürlicher Teil des Neugeborenenschutzes und darf in Ruhe ihre Aufgabe erfüllen, auch wenn sie dabei „nach Baby“ riecht.

Wie lange bleibt sie auf der Haut?


In der Regel zieht sie innerhalb weniger Stunden bis Tage von selbst ein. Dabei kommt es darauf an, ob sie nach der Geburt auf der Haut belassen wurde oder nicht. Wird das Baby nicht sofort gebadet, bleibt die Schmiere länger auf der Haut. Leichtes Einmassieren kann helfen, ihre Wirkung zu unterstützen. Nach spätestens zwei bis drei Tagen ist sie in der Regel verschwunden oder komplett eingezogen.

Unser Tipp: Natürlichkeit trifft Pflege – weniger ist mehr!


Die Haut eines Neugeborenen ist empfindlich und braucht keine aufwendige Pflege. In den ersten Tagen genügt klares Wasser. Von Parfum und Seifen sollte Abstand genommen werden. Die Natur hat bereits vorgesorgt!



Babys Käseschmiere: Ein Geschenk der Natur


Für viele Eltern sieht die natürliche Schutzschicht im Moment der Geburt vielleicht etwas ungewohnt aus. Doch wenn man weiß, welche bedeutende Rolle sie spielt, erscheint sie schnell in einem ganz anderen Licht. Statt sie sofort abzuwaschen, lohnt es sich, die Natur einfach wirken zu lassen. Die Haut eures Babys wird es euch danken, denn sie ist dadurch bereits von Anfang an bestens versorgt.

FAQ – Wir beantworten eure Fragen

Was ist Käseschmiere beim Baby?

Sie ist eine weißlich-gelbe, cremige Substanz auf der Haut von Neugeborenen. Sie bildet sich in den letzten Wochen der Schwangerschaft und schützt die Haut im Mutterleib.

Warum sollte man Käseschmiere nicht entfernen?

Sie wirkt wie eine natürliche Hautpflege und bietet Schutz vor Trockenheit und Keimen. Entfernt man sie zu früh, fehlt der Haut dieser Schutz in den ersten Tagen.

Welche Funktion hat Käseschmiere im Fruchtwasser?

Sie verhindert, dass die Haut des Babys im Fruchtwasser aufquillt und gereizt wird. Außerdem hat sie antibakterielle Eigenschaften.

Wann ist die Käseschmiere weg?

Meist innerhalb von ein bis drei Tagen nach der Geburt. Sie zieht langsam in die Haut ein.

Warum haben manche Babys so viel Käseschmiere?

Das hängt mit dem Zeitpunkt der Geburt zusammen. Frühgeborene haben vornehmlich mehr, während übertragene Babys oft kaum noch welche aufweisen.